Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 43

1908 -
— 43 — Theodo sius, ein spanischer Feldherr, wurde mit dem Purpur bekleidet, als die Goten den Römern eine vernichtende Niederlage beigebracht hatten, in der auch der römische Kaiser umgekommen war. Bald hatte er im Osten Frieden und Ordnung wiederhergestellt, und schließlich gelang es ihm auch, den Westen sich zu unterwerfen; aber nur ein Jahr sollte er sich der Alleinherrschaft über das ganze Reich erfreuen, und iu der Überzeugung, daß die Regierung desselben für einen einzigen Herrscher eine zu schwierige Aufgabe sei, teilte er das Reich auf seinem Totenbette (395) unter seine Söhne 395 Honorius und Arkadius. Seitdem zerfiel das Reich in Westrom und Ostrom. In beiben Reichen herrschten noch sechzig Jahre lang die Nachkommen des Theobosins, dann folgten nnbere Kaiser, die durch das Heer ober durch hohe Beamte eingesetzt, aber meist auch balb luieber abgesetzt würden. Bei der Absetzung des jungen Kaisers Romulns August ul us (476) durch den germanischen Heerführer Odoaker verzichtete dieser auf 476 die Wahl eines neuen Kaisers, und so fand das Weströmische Reich ein rühmloses Ende. Das Oströmische Reich dagegen hat noch tausend Jahre bestanden und wurde erst durch die Türken vernichtet (1453).

2. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 7

1898 -
Landstände zu beobachten. Was werden wohl die Landstände gewesen sein? — Landtag, Reichstag. So ähnlich. „Stände!" — Die Adligen (wenigstens früher), die Bürger und die Bauern. Die Bauern waren damals in den meisten Ländern ohne Vertretung. — Beurteilung der landständischen Vertretung. Wie wollte es der Kurfürst haben? — Wechselseitige Verwendung der Beamten, wie er es für gut fand; und nur ihm sollten sie Treue schwören. Zusammenfassung. Überschrift: Der Beamten-Streit. Mit der Verwendung der Steuern war es ähnlich. — Die Steuern sollten nur zum Besten des Landes verwendet werden, in dem sie erhoben worden waren. (Ausführung) Was war des Kurfürsten Meinung? — Er wollte die Steuern verwenden ohne Rücksicht auf die Quellen, aus denen sie flössen, z. B. Steuern aus den rheinischen Ländern für Preußen u. s. w., so daß die Steuerkraft des ganzen Staates unter Umständen dem einzelnen Lande zu gute kam (kostspielige Arbeiten, Heer u. f. w.). Daran wollten ihn nun die Landstände verhindern. Wie konnten sie das? — (Es ist an die früher, etwa bei einer Wahl, besprochene Thätigkeit unserer Landtage, des Reichstags zu erinnern.) Sie verweigerten die Steuern. Nun brauchte aber der Kurfürst viel Geld. — Für das Heer. Da wollte Friedrich Wilhelm Bodenerzeugnisse und Kaufmannswaren besteuern. Man nannte diese Steuer „Accise". — Besprechung; indirekte Steuer. Warum hielt der Kurfürst diese Steuer für geeigneter? — Da brauchte er nicht die Bewilligung der Stände. Die Steuer war aber auch gerechter, denn bei der „Kopf- und Grundsteuer" waren die Adligen, in deren Händen doch die großen Güter waren, fast steuerfrei. — Bei der Accife wurden alle Stände gleichmäßig betroffen. Was sagten aber die Stände zu der neuen Steuer? — Sie wollten von der Accise nichts wissen, denn der Kurfürst war dann nicht mehr vonihnen abhängig. Der Eigennutz spaltete aber die Stände. — Die Bürger waren schließlich für die Accise, brauchten sie doch nicht mehr allein mit den Bauern die Steuerlast zu tragen; die Adligen aber blieben erbitterte Gegner, sie wurden ja obendrein nun auch besteuert. Die Bauern waren natürlich am meisten zufriedengestellt. Der Kurfürst kehrte sich nicht an den Widerspruch des Adels und führte die Accise ein. Zusammenfassung. Überschrift: Die Accije. Zusammenfassung des ganzen Abschnitts. Überschrift: Staatseinheit.

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 15

1898 -
— 15 — Wie werden sich die Evangelischen verhalten haben? — Die Schwachen traten über, die Starken wanderten aus. Aber Ludwig verbot die Auswanderung bei Galeerenstrafe. Warum? — Er verlor Unterthanen, Arbeiter, Steuerzahler, Kapital u. s. w. Was werden da die Evangelischen gethan haben, die nicht übertreten wollten? — Heimliche Flucht. (Viele werden gefangen genommen und kommen auf die Galeeren: Märtyrer.) Wohin? — In die benachbarten evangelischen Länder: Holland, Schweiz, England, die evangelischen Länder Deutschlands, z. B. Hessen-Kassel, und besonders Brandenburg. Friedrich Wilhelm äußerte, daß er es einmal schwer vor Gott zu verantworten haben würde, wenn er der beabsichtigten Ausrottung des reinen Evangeliums gleichgiltig zusehen wollte. Das Potsdameredikt wird gelesen (Wiedergabe des Hauptsächlichen). Disposition: 1. Veranlassung zu dem Edikt; 2. die Wege in des Kurfürsten Staaten; 3. die zur Niederlassung geeigneten Orte; 4. zollfreie Einwanderung ; 5. Begünstigungen bei der Ansiedelung und Anlage von Geschäften; 6. Rechtspflege; 7. Gottesdienst; 8. Aufnahme der Adligen; 9. Ausschließung der Katholiken; 10. Beistand der Behörden. Zur Besprechung würden kommen: die Wege von Frankreich nach Brandenburg; Kleve, Mark, Ravensberg (die früher erwähnten Länder des Kurfürsten im westlichen Deutschland): die Gesandten (Geschäftsträger, Agenten); daß die Resugies und der Kurfürst reformiert waren; das außerordentliche Entgegenkommen des Kurfürsten (kein Ort wird vorgeschrieben, kein Eingangszoll verlangt, leere Häuser werden angeboten, dann Lieferungen von Holz und anderen Dingen, Befreiung von Steuern und Einquartierung (Ausnahme: die Accise), freies Land, freie Wohnung auf vier Jahre, das Bürgerrecht und alle anderen Rechte ohne Lasten, jede mögliche Unterstützung bei Anlage von Fabriken, z. B. Geld; ebenso sollen die einwandernden Bauern unterstützt werden: die Adligen sollen Hofämter und Offizierstellen erhalten; die Einwandernden sollen sich eigne Richter wählen (Friedensrichter), ihre Religion völlig frei ausüben und in jeder Hinsicht des Schutzes der Behörden versichert sein); ferner die Art der Fabriken; Tuch- und Hut-Fabriken (bisher hatte man diese Waren aus Frankreich bezogen!); die Ausschließung der Katholiken; die frühere Einwanderung der Schweizer; die Verbreitung des Edikts nach Frankreich in Hunderten von in französischer Sprache gedruckten Exemplaren; die Freude und Dankbarkeit der Reformierten (im ganzen folgten etwa 20000 der Einladung, französische Kolonie in Berlin); die Erbitterung Ludwig Xiv. und endlich auch das Datum (29. Oktober alten, 8. November neuen Stils) sowie die sich widersprechende Rechtschreibung und die Sprachmengerei, die wie in dem Edikt, so überhaupt damals in Deutschland üblich war. Ilb. Vertiefende Betrachtung. Wie zeigte sich der Kurfürst, als Ludwig Xiv. seine reformierten Unterthanen zum katholischen

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 16

1898 -
— 16 — Glauben zwingen wollte? — Als ein rechter Christ: er empfindet Mitleid mit den Bedrängten, ist aber auch sofort freiwillig zu thatkräftiger Hülfe bereit, ohne im mindesten sich um den Zorn des französischen Königs zu kümmern, furchtlos denkt er nicht an Gefahr, sondern sieht nur, daß hier geholfen werden muß; er versetzt sich ganz in die Lage der Unglücklichen und ergreift deshalb auch keine halben Maßregeln, sondern hilft gründlich, so daß die Vertriebenen leichteren Herzens in die Zukunft blicken können, so daß sie hoffen dürfen, allmählich die Trennung von dem Vaterlande überwinden und eine neue Heimat gewinnen zu können. Freilich zu voller Duldsamkeit kann sich auch Friedrich Wilhelm nicht aufschwingen, das beweist die scharfe Abweisung der Katholiken in Nr. 13 des Potsdamer Edikts. Zweitens zeigt sich der Kurfürst als ein k l u g e r L a n d e s h e r r, denn es fehlte noch immer an Menschen in seinen Ländern und vor allem mußte er den Zuwachs an frommen Unterthanen begrüßen, die tüchtig und fleißig waren und Gewerbe und Industriezweige nach Deutschland brachten, die bis dahin hier unbekannt waren. Die Refugies waren vielfach Lehrmeister in den Ländern des Kurfürsten. Das Geld, das bisher für Hüte, Tuche u. s. w. nach Frankreich gewandert war, blieb im Lande, ja es wanderte nun sogar für die verkauften Waren welches herein. Die Steuerkraft des Staates wurde erhöht, so daß der Fürst mehr Mittel bekam, um das Gemeinwohl zu heben. Iii. Vergleichende Zusammenstellung. 1. Wir können den Kurfür st enfriedrichwilhelm mit Gustav Adolf vergleichen. — Beide halfen thatkräftig ihren ausländischen Glaubensgenossen, beide verfolgten dabei auch den Vorteil ihrer Staaten. 2. Wie Ludwig Xiv. dieresormierteninsalscher, unchristlicher und roherweise bekehren wollte, so suchten srüherefürstendas Christentum in falscher Weise zu verbreiten: — Karl der Große (Sachsen); Otto der Große (Slaven). Aber Ludwig Xiv. hatte Christen und nicht, wie jene, Heiden vor sich, auch hätte doch Ludwig Xiv. gebildeter sein können, als die Fürsten früherer Zeiten. Er war unduldsam, wie die Christen zur Zeit des dreißigjährigen Kriegs. Wenn er von der Richtigkeit seines Glaubens und nach reiflicher Prüfung von der Verkehrtheit des reformierten Glaubens überzeugt war, so war es ihm gewiß erlaubt und sogar seine Pflicht, seine Unterthanen auf den rechten Weg zu führen, denn den für richtig erkannten Glauben muß man zu verbreiten suchen. Aber die nicht übertreten wollten, mußte er duldsam gewähren lassen. 3. Ludwig Xiv. ent-, Friedrich Wilhelm bevölkerte sein Land. 4. Zusammenstellung d er Einwanderungen aus Pommern, Schlesien, Schweiz, Holland, Frankreich. Iv. Ergebnisse. 1. Lasset uns Gutes thun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen. Gal. 6, 10.

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 34

1898 -
— 34 — 2. Wie dachte Maria Theresia über den Preußenkönig? — Nicht viel anders als wir über Ludwig Xiv. Vielleicht noch schlimmer: Er benutzt meine Not, er scheut sich nicht, eine hulf-lose Frau anzugreifen, er ist ein gefühlloser Räuber. — Und hatte sie damit nicht recht? — Es scheint fast so. Aber Friedrich konnte sich auf sein gutes Recht stützen; und wollte er dieses Recht geltend machen, so blieb ihm nichts übrig, als mit seinen Truppen in Schlesien einzufallen, wenn er auf Erfolg hoffen konnte, denn gutwillig würde Maria Theresia Schlesien nimmermehr herausgeben. 3. Da haben also beide recht? — Nein, wir müssen wohl Maria Theresia wegen ihrer Entschlossenheit und Thatkraft bewundern und müssen sie auch in ihrer üblen Lage bemitleiden, aber die Schuld trifft sie, daß sie nicht genau untersucht hat, ob nicht doch Friedrich mit seinen Ansprüchen aus Schlesien im Recht sei, und ob nicht früheres, von ihren Vorfahren begangenes Unrecht gut zu machen sei. Hätte sie Schlesien freiwillig von vornherein an Preußen abgetreten, so hätte sie unbedingt auf die Dankbarkeit, Ergebenheit und Hülfe Friedrichs rechnen können. 4. Wir haben bis jetzt von den Fürsten gesprochen, an wen haben wir noch gar nicht gedacht? — An das Volk, die Schlesier. Die protestantischen Schlesier (zumeist in Niederschlesien, wohin die Preußeu zuerst kamen) begrüßten den evangelischen Preußenkönig als Retter. (Sie hatten auch Grund dazu! —) Denn solange nun Schlesien zu Österreich gehörte, hatten die Kaiser, wie überall in ihren Ländern, so auch hier, die protestantische Konfession auszurotten versucht, mit allen Mitteln: mit guten und schlimmen. (Dragonaden; Wegnahme von Kirchen; Beraubung aller Rechte: Ausschließung von Staats-, Gemeinde-, von Bürger- und Meisterrechten; Zwangsbekehrungen). Deshalb war bei den Schlesiern, soweit sie nicht katholisch waren, keine Anhänglichkeit an das Haus Habsburg vorhanden, sie waren hocherfreut, als sie wieder ohne Scheu und ohne Gefahr ihren Glauben bekennen konnten, als wieder frei und offen evangelischer Gottesdienst abgehalten werden durfte, als zahlreiche evangelische Prediger in das Land kamen, die nicht mehr für die katholische Fürstin, von deren Glaubenseifer man sich auch nichts Gutes versehen hatte, beteten. Das protestantische Schlesien war durch den Preußenkönig nicht vergewaltigt, sondern befreit worden. b. Der siebenjährige Krieg. Welche Pläne wird wohl Maria Theresia, die nicht einsah, daß Friedrich recht habe, sondern auf ihrer Ansicht beharrte, gefaßt haben? 1. Ziel: Wie Maria Theresia darauf sinnt, Schlesien wiederzugewinnen. I. und Ii a. Da war sie ja eine Friedensbrecherin! — Sie dachte, einen erzwungenen Frieden, durch den ihr Unrecht geschehen sei, brauche

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. uncounted

1898 -
pädag. Verlag von Lleyl L Laemmerer (Paul Th. Kaemmerer), Dresden. Präparationen für den deutschen Geschichtsunterricht an Wotks- und Wittelschulcn. Nach Herbartschen Grundsätzen bearbeitet von Karl Hermann und Reinhold Krell Lehrern in Dresden. I. Wand. Seit der alten Deutschen bis }uz Resormationszeit. Preis: 4 Mart. Inha ltsverzeichnis: 1. Die alten Deutschen. 2. Bonifacius. 3. Der Sachsenkrieg. 4. Karls Zug nach Italien. 5. Karls Regierung. 6. Der Tod Karls des Großen. 7. Heinrich der Vogelsteller. 8. Heinrich der Städteerbauer. 9. Otto I. 10. Heinrich Iv. 11. Der erste Kreuzzug. 12. Friedrich Barbarossa. 13. Das Ritterwesen. 14. Rudolf bort Habsburg. 15. Luther in Dresden. 16. Der 31. Oktober 1517. 17. Luthers Jugendgeschichte, 18. Luther im Kloster. 19. Luther in Rom. 20. Der Eid auf die Bibel. 21. Tetzel u. ein Annaberger Lateinschüler. 22. Eine Schrift Luthers (an den deutschen Adel). 23. Die Unterredungen in Augsburg, Altenburg und Leipzig. 24. Der Bruch mit Rom. 25. Der Reichstag zu Worms. 26. Luther auf der Wartburg. Bibelübersetzung. 27. Luther in Jena. 28. Die Unruhen in Wittenberg und der Bauernkrieg. 29. Die reformatorische Thätigkeit Luthers. 30. Reichstag zu Speier, Augsburg, Bündnis zu Schmalkalden. 31. Luther im Kreise seiner Familie. 32. Luthers Tod. 33. Der schmalkaldische Krieg. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen sowie direkt von der Verlagsbuchhandlung.

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 14

1898 -
— 14 — Zusammenstellung der verschiedenen bekannten Staatsformen. — 1. Monarchie (Wahl-, Erdreich): a) unbeschränkte, b) beschränkte (ständische — Volksvertretung). 2. Republik. Nutzen des Staates für uns. — Ordnung, Recht rc. vierte Einheit. Der große Kurfürst nimmt die Flesugies auf. Ziel: Wie der Kurfürst Friedrich Wilhelm feinen französischen Glaubensgenossen eine Zufluchtstätte gewährt. I. Welchen Glauben hatte der Kurfürst. — Den evangelischen, der auch in Frankreich Anhänger gefunden hatte. Eine Zufluchtstätte? — Die Evangelischen in Frankreich müssen bedrängt worden, aber in ihrem Glauben fest geblieben sein. Sie verließen jedenfalls ihr Vaterland, um den Bedrückungen zu entgehen. Die Religion wird ihnen höher gestanden haben als alles andere. Es war schön von Friedrich Wilhelm, daß er sich der Bedrängten annahm, wenn sie auch aus einem fremden Lande stammten. Welchen Nutzen gewährte außerdem die Aufnahme der Fremden? — Zuwachs an Bevölkerung. Erinnerung an etwa bekannte deutsche Familien mit französischen Namen — sie stammen wenigstens zum Teil aus jener Zeit. Zusammenfassung. Ila. Wer wird wohl die Evangelischen in Frankreich verfolgt haben? — Vielleicht der katholische König Ludwig Xiv., wie der Kaiser Ferdinand Ii. seine evangelischen Unterthanen verfolgte. Ja, Ludwig Xiv. meinte, er sei nicht rechter König von Frankreich, wenn nicht alle Franzosen den Glauben hätten, den er hatte: den katholischen. — Das war eine sehr falsche Meinung, denn der Glaube ist nicht des Königs, sondern jedes einzelnen Menschen Sache. Ludwig Xiv. suchte durch katholische Priester zu bekehren, schickte aber auch Soldaten, und zwar Dragoner, als Einquartierung in die Häuser der Evangelischen, die das Gut der Leute verpraßten, Männer und Frauen mißhandelten und oft bis aufs Blut prügelten. Man nahm Evangelischen die Kinder fort und steckte sie in katholische Waisenhäuser. Man schleppte die Leute in die Kirchen, damit sie das Abendmahl in katholischer Weise empfingen. Die evangelischen Prediger wurden des Landes verwiesen, die evangelischen Kirchen sollten zerstört werden. — Aussprache über dieses grausame, unchristliche Thun. Selbst der Papst erklärte, dieser Bekehrungsart habe sich Christus nicht bedient, man müsse die Menschen in die Tempel führen, nicht hineinschleifen.

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 46

1898 -
— 46 — 3. Friedrich Wilhelm bereitete das Werk seines Sohnes auch dadurch vor, daß er für sein Land sorgte wie sein Großvater. — Für Ackerbau, Industrie, Handel und Verkehr. Ja, und auch wie jener für Zunahme der Bevölkerung (Hugenotten). Das Lesestück: „Friedrich Wilhelm I. nimmt die vertriebenen Salzburger aus." Zur Besprechung würde z. B. kommen: daß damals die Bischöfe zugleich noch weltliche Fürsten waren; daß Unbilden gegen die evangelischen Salzburger an den katholischen Unterthanen Friedrich Wilhelms gerächt werden sollen; „nach dem Friedensschluß": dem westfälischen; der sprachliche Fortschritt dem Potsdamer Edikt gegenüber. Der König sandte die Salzburger in sein östlichstes Land, das durch die Pest entvölkert worden war. — Nach Ostpreußen. Ii b. Vertiefende Besprechung. In wie fern wurde durch die Sorge Friedrich Wilhelms I. für das Land das Werk Friedrichs des Großen vorbereitet? — Die Unterthanen sahen, wie ihr König für ihr Wohl arbeitete, wie das Land in die Höhe kam; die Salzburger waren noch in besonderer Weise durch Dankbarkeit gebunden; so erklärt sich das feste Band zwischen Fürsten und Volk, das unter dem Nachfolger den langen, siebenjährigen Krieg überdauert und dazu beigetragen hat, daß dieser Krieg siegreich endigte (vgl. Die Markaner). In dem Erlaß des Königs will uns eins nicht gefallen. — Daß die katholischen Unterthanen Friedrich Wilhelms für die evangelischen Salzburger leiden sollen; denn diese Katholiken waren doch auch seine Unterthanen, gegen die er dieselben Pflichten hatte wie gegen die evangelischen Staatsbürger. Zusammenfassung. Gesamterzählung durch die Schüler in anderer Reihenfolge mit Verwertung der ethischen Ergebnisse (Ilb): Das Leben der damaligen Fürsten; die Veränderung am preußischen Hofe durch Friedrich Wilhelm I.; das Tabakskollegium; das Verhältnis des Königs zu seinen Unterthanen; die Ausbildung des Heeres und die Riesengarde; die Ausnahme der vertriebenen Salzburger. Iii. Vergleichende Zusammenstellungen. 1. Wir werden an einen andern Fürsten erinnert: — an den großen Kurfürsten. Durchführung des Vergleichs. Heerwesen (Fortführung des stehenden Heeres; Ausbildung der Infanterie : Gleichschritt, Schnellfeuern); Sorge für Landwirtschaft, Industrie, Handel mit) Verkehr; Aufnahme der bedrängten Glaubensgenossen (Hugenotten — Salzburger). 2. Heerwesen damals — jetzt. — Damals wurden die Soldaten geworben — jetzt allgemeine Wehrpflicht; Härte des Dienstes — jetzt in dem Maße nicht mehr vorhanden (kein Spießrutenlaufen rc.);

9. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 153

1909 - : Schöningh
§ 12. Die Reformation und der Dreißigjährige Krieg. 153 entschiedenen Vorteil. Ein kaiserlich-spanisches Heer gewann den glänzenden Sieg bei Nördlingen (1634). Während Sachsen und Brandenburg mit dem Kaiser in Prag Frieden schlossen (1635), verbanden die süddeutschen Protestanten sich eng mit Frankreich, das den Krieg allein wieder anfachte. Bernhard von Weimar, der in französischem Solde stand, eroberte die elsässischen Landschaften, die Frankreich nach seinem Tode (1639) in Besitz nahm. Ohne durchschlagenden Erfolg wurde der Krieg in einzelnen Stößen weitergeführt. Die Bayern unter Jan von Werth waren dabei meist Sieger über die Franzosen, die Schweden über die Kaiserlichen. Als Schweden und Franzosen vereinigt Bayern angriffen, sah Maximilian sich zum Waffenstillstand gezwungen. Dieser führte endlich (1648) auch zum Abschluß der seit fünf Jahren gepflogenen Friedensunterhandlungen. In Prag, wo der Krieg begonnen hatte, schloß er auch. Das letzte kriegerische Ereignis war die Überrumpelung Prags durch den schwedischen General Königsmark. Der Frieden zu Münster und Osnabrück bildete den schmählichen Abschluß des schmählichen Krieges: die Franzosen erhielten die völlige Landeshoheit über die Städte Metz, To ul und Verdun, die seit 1552 in ihrem Besitz sich befanden, die Landgraffchaft Ober- und Unterelsaß, den Sundgau, die Stadt Breisach sowie die Landvogtei der zehn Reichsstädte Hagenau, Kolmar, Schlettstadt, Weißenburg u. a., die aber in ihrer Reichsfreiheit erhalten bleiben sollten. Schweden erhielt Vorpommern und Rügen, das westliche Hinterpommern mit Stettin, die Stadt Wismar mit ihrem Hasen, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden und für diese deutschen Besitzungen Sitz und Stimme auf den Reichstagen; so faßte es nicht nur an der Ostsee, sondern auch an der Nordsee festen Fuß und gewann einen beständigen Einfluß auf die deutschen Angelegenheiten. Der Große Kurfürst von Brandenburg erhielt das östliche Hinterpommern und als Entschädigung für das ihm zustehende übrige Pommern Magdeburg, Halber-stadt, Minden und Kamin. Mecklenburg bekam für Wismar Schwerin und Ratzeburg. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde, und für den Erben des geächteten Friedrich V. von der Pfalz wurde eine neue Kur errichtet. Die Schweiz und die Niederlande schieden aus dem Reichsverbande aus und wurden unabhängig. — Den Religionsbekenntnissen wurde Gleichberechtigung zugesprochen; als Normaljahr für den Besitz geistlicher Güter sollte das Jahr 1624 gelten. — Alle deutschen Reichsstände wurden als unabhängig anerkannt; sie hatten das Recht, untereinander und mit auswärtigen Mächten Bündnisse zu schließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Damit war die politische Einheit

10. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 143

1909 - : Schöningh
§ 12. Die Reformation und der Dreißigjährige Krieg. 143 schäften und Neapel erhob. Vier Kriege wurden zwischen den beiden Königen ausgefochten. Franz wurde im ersten Kriege nach mancherlei Wechselfällen bei Pavia geschlagen und gefangen (1525); er war gezwungen, im Vertrage zu Madrid auf alle Ansprüche zu verzichten. Diesen Vertrag aber erklärte Franz nach seiner Freilassung sür erzwungen; mit dem Papste, Venedig und Florenz stiftete er einen Kriegsbund gegen Karl, der zum zweiten Kriege (1527/29) führte. Bei Neapel aber unterlagen die Franzosen wiederum, und Franz mußte zu Cambray wieder verzichten. Bald darauf wurde Karl in Bologna zum römischen Kaiser gekrönt (1530). Das war die letzte Kaiserkrönung. Die Siege Karls blieben für die Reformation nicht ohne Bedeutung. Auf dem Reichstage zu Augsburg (1530) reichten die Protestanten die von Melanchthon verfaßte „Augsburgerkonfession" ein, die Katholiken legten eine Gegenschrift vor. Im Reichstagsabfchiede aber forderte der Kaiser die Unterdrückung der Neuerungen binnen sechs Monaten; diese Forderung wurde von den protestantischen Fürsten mit dem Schutz- und Trutzbündnis zu Schmalkalden beantwortet. Die Türkengefahr zwang Karl zum Nürnberger Religionsfrieden (1532), durch den die Ausführung des Reichstagsabfchiedes von Augsburg bis zu einem allgemeinen Konzil verschoben wurde. In Deutschland entstand jetzt eine vorläufige Ruhe, die nur durch die Wiedertäufer-bewegung in Münster auf kurze Zeit gestört wurde. In ihren Anfängen greift die Täuferbewegung in die Zeit weit vor der Reformation zurück. Sie steht in Verbindung mit der Bewegung der Waldenser in Frankreich, der Hussiten in Böhmen, und sie zeigt Verwandtschaft mit der deutschen Mystik. Seit 1525 gewann die ganze Bewegung in der Wiedertaufe ein gemeinsames Kennzeichen. Unter dem protestantischen Prediger Rottmann und Jan Matthys aus Haarlem begründeten sie zu Münster in Westfalen ihr „Reich Gottes auf Erden". Sie wußten das Stadtregiment an sich zu reißen (1534), vertrieben den Bischos und richteten unter Jan Matthys ihren kommunistischen „Musterstaat" ein. Die sofortige Einschließung Münsters durch die bischöflichen Truppen hinderte die weitere Ausbreitung der gefährlichen Bewegung. Nachdem Jan Matthys im Kampfe gefallen war, erklärte sich Jan Bockelson aus Leiden als „Johann der Gerechte zum König des neuen Israel" und führte nach alttestamentlichem Vorbilde ein Regiment, das religiösen Fanatismus, blutige Grausamkeit, üppige Pracht und schamlose Wollust zu einem widerwärtigen Ganzen vereinigte. Der vereinigten Macht des Bischofs, Philipps von Hessen, des Erzbischofs von Köln und des Herzogs von
   bis 10 von 84 weiter»  »»
84 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 84 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 26
3 0
4 10
5 4
6 0
7 0
8 0
9 0
10 11
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 39
26 5
27 29
28 0
29 2
30 0
31 11
32 0
33 0
34 11
35 1
36 3
37 14
38 0
39 3
40 3
41 1
42 0
43 0
44 0
45 5
46 2
47 25
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 301
2 60
3 49
4 101
5 11
6 33
7 77
8 56
9 291
10 11
11 18
12 83
13 62
14 94
15 36
16 384
17 902
18 2
19 180
20 37
21 155
22 93
23 212
24 107
25 81
26 61
27 4
28 107
29 128
30 10
31 105
32 31
33 12
34 68
35 62
36 86
37 75
38 250
39 343
40 37
41 161
42 172
43 186
44 50
45 309
46 52
47 17
48 15
49 7
50 7
51 92
52 79
53 32
54 145
55 203
56 94
57 9
58 50
59 101
60 120
61 20
62 2
63 97
64 19
65 149
66 64
67 60
68 173
69 60
70 32
71 160
72 132
73 27
74 56
75 133
76 85
77 810
78 48
79 38
80 33
81 38
82 222
83 167
84 117
85 109
86 84
87 251
88 59
89 59
90 61
91 126
92 558
93 7
94 548
95 27
96 93
97 5
98 249
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 4
8 0
9 3
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 5
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 5
27 0
28 0
29 1
30 21
31 0
32 0
33 7
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 54
41 0
42 0
43 0
44 12
45 0
46 0
47 0
48 0
49 4
50 2
51 0
52 1
53 1
54 4
55 22
56 0
57 4
58 1
59 5
60 2
61 2
62 1
63 1
64 0
65 1
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 0
79 3
80 9
81 5
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 3
89 0
90 0
91 4
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 5
98 0
99 2
100 2
101 0
102 0
103 3
104 0
105 0
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 1
119 0
120 0
121 2
122 0
123 1
124 1
125 0
126 0
127 2
128 1
129 0
130 0
131 4
132 1
133 0
134 0
135 0
136 3
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 3
144 5
145 5
146 0
147 1
148 6
149 0
150 2
151 2
152 2
153 0
154 0
155 0
156 1
157 7
158 1
159 0
160 0
161 6
162 0
163 0
164 0
165 2
166 2
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 4
174 0
175 4
176 1
177 3
178 0
179 2
180 0
181 0
182 9
183 8
184 1
185 0
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 6
192 0
193 0
194 1
195 0
196 1
197 3
198 0
199 1